Die 15 Farbenschläge und ihr derzeitiger Zuchtstand

Weiß
Schwarz
Silber
Rezessiv rot
Rezessiv gelb
Blaugehämmert
Blau mit schwarzen Binden
Blau ohne Binden
Mehllicht/Gelercht
Isabell mit weißen Binden
Schwarz mit weißen Binden
Rezessiv rot mit weißen Binden
Rezessiv gelb mit weißen Binden
Blau mit weißen Binden

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Weiß - ein Farbenschlag, der vereinzelt mit figürlich feinsten Vertretern überzeugen kann, allerdings aufgrund der unterschiedlich ausgerichteter Zuchten auf den Ausstellungen mit den gezeigten Tieren keine einheitliche Linie bildet. Im Gegensatz zu vielen anderen Rassen, bei denen die Weißen meist durch ihre hohe Durchschnittsqualität überzeugen und im Vergleich zu den anderen Farbenschlägen im Typ führend sind, ist dies bei den Sächsischen Kröpfern aufgrund der angesprochenen Typabweichungen leider nicht der Fall. Die in Erfurt gezeigte Tierkollektion läßt aber hoffen, daß dieses Problem von den meisten Züchtern erkannt wurde und sich dieser Farbenschlag auf dem richtigen Weg befindet, auch wenn es zum Anschluß an den geforderten Typ der führenden Farbenschläge noch weiterer Arbeit bedarf. Die herausgestellten Vertreter dieses Farbenschlags überzeugen in Größe, Standhöhe und einem gut ausgeprägten Blaswerk mit guter Halslänge. Um eine kürzere Hinterpartie zu erreichen, sollte aber ein weiter nach hinten verschobener Beinaustritt in der Zucht angestrebt werden, welcher beim Tier auch die nötige Eleganz und abfallende Haltung bewirkt. Die Latschenqualität ist bei diesem Farbenschlag sehr unterschiedlich, aber ohne große Ausfälle. Auf einen lückenlosen Aufbau sowie einen harmonischeren Übergang zu den Geierfedern ist in der Zucht und bei der Bewertung weiter zu achten.

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weiss weiss

Die schwarzen Sächsischen Kröpfer waren lange Zeit der zahlenmäßig stärkste Farbenschlag, sind aber die letzten Jahre von den sehr attraktiven Isabellen, dem Paradefarbenschlag dieser Rasse, auf Platz 2 verwiesen worden. Sie stellen aber immer noch den qualitativ hochwertigsten Farbenschlag dieser Rasse dar und aufgrund der starken Züchterbasis sind immer wieder die überdurchschnittlich vielen züchterisch Höhepunkte zu bewundern. Die Kollektionen überzeugen fast immer durch hohen Stand, aufrechte Haltung, dem rassetypischen Blaswerk sowie den richtigen Proportionen. Farblich schwache oder im Körper zu kompakte Tiere sind auf den Schauen die Ausnahme und sollten bei diesem Qualitätsstand erst gar nicht in die Zucht genommen werden. In letzter Zeit sind wieder die fehlerhaften hellen Augenränder auffallend, auf die bei der Bewertung und Zucht verstärkt zu achten ist. Auch auf die richtige Größe ist speziell bei diesem Farbenschlag weiter das Augenmerk zu richten, da hier die Obergrenze in der Vergangenheit teilweise erreicht oder überschritten wurde. Obwohl die sogenannten Stechlatschen bei den Schwarzen verschwunden sind, variiert die Qualität der Belatschung hier ziemlich stark. Neben sehr harmonischen Übergängen von den Latschen zu den Geierfedern, darf dieser Abschluß bei noch zu vielen Tieren auf dem Wunschzettel vermerkt werden.

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schwarz schwarz

Der junge Farbenschlag der Silbernen wurde wegen der erst kürzlichen Anerkennung im Jahr 2000 bisher wenig gezeigt, aber immer mehr Züchter befassen sich mit dieser neuen Herausforderung. Die gezeigten Typen überzeugen in Standhöhe, feinen Körpern und richtigen Proportionen, sollten jedoch teilweise mehr Oberkropf bringen und in den Schwingen weniger kreuzen. Obwohl farblich Fortschritte bei gleichzeitig einheitlicherem Farbton erzielt werden konnten, ist es vom aktuellen Zuchtstand bis zum Ideal des angestrebten Lahore-Silbers noch ein weiter Weg. Die farblich sehr dunklen Tiere sind zwar im Ausstellungskäfig nicht mehr zu sehen, aber die Färbung erscheint oft noch zu wolkig und bis zum gesteckten Ziel (heller Silberton) ist noch viel Züchterarbeit zu leisten. Die Latschen sind nach dem derzeitigen Zuchtstand ohne große Ausfälle, aber auf mehr Geierfedern sowie einen seitlich gedrehteren Aufbau ist die nächsten Jahre weiter zu achten.

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silber silber

Ein lange Zeit problematischer Farbenschlag unserer Sächsischen Kröpfer waren die Roten, bei denen sich aber speziell die letzten Jahre der geforderte Typ bei guter züchterischer Konkurrenz immer mehr durchzusetzen vermag. Dieser extreme Fortschritt in diesem und dem nachfolgend behandelten Farbenschlag hat der Sonderverein einem Mann zu verdanken, der den Mut hatte, hier neue, aber wohl überlegte Wege in der Zucht zu beschreiten. Die herausgestellten Roten glänzen mit feinsten Figuren, richtiger Standhöhe, tollem Blaswerk sowie sehenswerten Latschen und schafften somit mit etwas Verzögerung den qualitativen Anschluß an die verdünnte Variante. Die Züchter haben hier eindrucksvoll den Beweis erbracht, daß auch bei zarten Körpern ein sehenswerter Birnenkropf mit gleichzeitig abfallender Haltung darstellbar ist. Das Problem der unreinen Farbe und haarigen Federn bekam man bei der neuen Linie auch besser in den Griff. So sind die heute gezeigte Kollektionen i.d.R. ohne große Ausfälle und können den versierten Betrachter durch die fast perfekten Figurentiere eigentlich nur begeistern. Als züchterisch schwerer zu bewältigen, zeigt sich da schon das Problem der angelaufenen Schnäbel, was es noch auszumendeln gilt und bis zur endgültigen Lösung noch etliches an Arbeit und Geduld erfordern wird. Die Latschen sind im Vergleich zu den anderen Farbenschlägen ohne große Ausfälle und der oft gelungene Übergang zu den Geierfedern ist beachtenswert.

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rezessiv rot rezessiv rot

Wie die Roten, so verkörpern auch die Spitzentiere der verwandten Gelben beeindruckend den geforderten Typ des Sächsischen Kröpfers und bestechen mit wunderschönen Figurentieren. Die letzten Jahre setzte sich die positive Entwicklung der führenden Farbenschlagvertreter mit den Merkmalen tolle Vorderlänge, hoher Stand, richtige Proportionen und beeindruckendes Blaswerk weiter fort und es ist nur eine Frage der Zeit bis sich dieser als unbestrittener Standard durchsetzt. Vermutlich aufgrund der geringeren Farbausfälle als bei Rot ist hier die Durchschnittsqualität nochmal etwas höher. Die anfängliche Problematik der Balance zwischen schlanken Körpern und richtiger Flügellage scheint nun endgültig gelungen zu sein. Leichtes Kreuzen ist bei diesem Kröpfer erlaubt und Ausfälle wegen zu starkem Kreuzen sind auf den Schauen nicht mehr ersichtlich. Auch das, die vergangenen Jahre bemängelte, unerwünschte Anziehen des Schwanzes sowie teilweise offenes Kropfgefieder haben die Züchter weiter in den Griff bekommen. Die Latschen sind gemäß dem derzeitigen Zuchtstand in Ordnung; auf einen noch mehr zur Seite gedrehten Aufbau ist die nächsten Jahre züchterisch weiter zu achten.

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rezessiv gelb rezessiv gelb

Blaue mit schwarzen Binden sind bei vielen Rassen, so auch beim Sächsischen Kröpfer, ein gern gezüchteter Farbenschlag. Obwohl sich viele Züchter mit dieser schlichten und doch attraktiven Farbvariante beschäftigen, so waren es meist doch nicht die Blauen, welchen es gelang die Höhepunkte auf den Schauen zu setzen. Dies ist um so verwunderlicher, da es bereits in den 80er Jahren sehr typhafte Vertreter gab, welche noch heute als Maßstab gelten. Erst die letzten Jahre konnten bei gleichzeitig steigendener Zahl von Ausstellungstieren wieder feine „Sachsen-Typen“ bewundert werden. Die früher oftmals monierten Wünsche, wie ungenügende Brustbeinlänge, zu kompakter Körper und breite Flügelschilder werden nun durch sehr elegante Tiere, gepaart mit viel Temperament und aufrechtem Stand, widerlegt. Das kleine Problem „geschlossenere und vollere Latschen“ sollte aufgrund der sehr guten Erbanlagen bei der vorgehenden Generation schnell in den Griff zu bekommen sein. Auf eine durchgefärbte Rücken- und Fußbefiederung ist in der Zucht und bei der Auswahl der Ausstellungstiere weiterhin zu achten.

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blau mit schwarzen binden blau mit schwarzen binden

Die Blauen ohne Binden werden wegen der Schwierigkeit dieses rezessiven Zeichnungsmusters auf extrem schmaler Basis gezüchtet. Folglich bieten auch die wenigen gezeigten Tiere keine große Vergleichsmöglichkeit. Dieser Farbenschlag kann fast immer mit guter Farbe und schlanken Körpern, sowie in den Latschen- und Geierfedern gefallen, aber speziell das Wesen und die Blasfreudigkeit müssen vorrangig verbessert werden.

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Anhand der Meldezahlen bei den blaugehämmerten Sächsischen Kröpfern muß man feststellen, daß sich diese nicht der gleichen Beliebtheit wie die Bindigen erfreuen, aber aufgrund der züchterischen Verwandtschaft eine ähnliche qualitative Entwicklung aufweisen. Vermutlich aufgrund der geringeren Zuchtbasis erreicht die Durchschnittsqualität nicht das Niveau der bindigen Variante. Für etwas mehr Eleganz sollten die Tiere im Körper eine Idee zarter und im Flügelschild schmäler sein. Auch der oftmals zu weit vorne angesetzte Beinaustritts mit daraus resultierender langer Hinterpartie wirkt störend. Die Latschen präsentieren sich meist mit einem schönen, seitlich gerundeten, Aufbau. Die Farbe ist in der Regel ohne Beanstandung, trotzdem sollte in der Zucht auf eine lockere Hämmerung geachtet werden.

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blaugehämmert  blaugehämmert

Ähnlich den Blau-Varianten zeigt sich auch der Zuchtstand der Verdünntfarben Mehllicht und Gelercht. Die Vertreter gefallen aufgrund ihres Farbspiels (Ockerbrust), der richtigen Größe, Haltung sowie dem Blaswerk mit passender Halslänge. Auch hier sind die aktiveren Züchter mit der Zeit gegangen und haben es geschafft an den Entwicklungsstand der führenden Farbenschläge aufzuschliessen. Abgesehen von den Spitzentieren ist bei noch zu vielen Tieren der Wunsch nach einer kürzeren Hinterpartie gerechtfertigt. Um mehr Eleganz zu vermitteln, sollten die Vertreter oftmals im Körper zarter und im Flügelschild schmäler sein. Zu achten ist auf eine nicht zu dunkle Farbe, wobei die 0,1 geschlechtsgebunden eine Nuance dunkler sein können/dürfen. Die Latschen mit ihrem gutem Aufbau und der seitlichen Drehung mit Übergang zu den Geierfeder sind beachtenswert.

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mehllicht gelercht

Die Züchterherausforderung und das Aushängeschild des SV: Unsere Weißbindigen!

Der vielbeachtete und sehr aparte Farbenschlag Isabell mit weißen Binden ist seit Jahren auf den Schauen einer der stärksten und seit Erfurt wieder der stärkste Farbenschlag beim Sächsischen Kröpfern. Er ist gegenüber den anderen Weißbindigen genetisch differenziert zu betrachten, da hier für die aparte Farbe sowie die weißen Binden der Faktor „Dominant Opal“ verantwortlich ist. Die gezeigten Kollektionen repräsentieren fast durchwegs ein qualitativ hohes Niveau, wirken aber nicht mehr so ausgeglichen wie die Jahre zuvor, weil der Typ zwischen den Zuchten stark variiert. Dennoch überzeugt der Großteil der Vertreter in der Haltung, Körper- und Halslänge sowie den richtigen Proportionen. Manche Isabellen könnten für mehr Eleganz im Körper eine Idee zarter und im Flügelschild schmäler sein. Das Zuchtziel „gleichmäßige Farbe“ wird durch die Präsentation ganzer Käfigreihen mit farblich feinen Tieren mit Bravour gemeistert und ist für den Kenner eine Augenweide. Die Latschen genügen momentan den Anforderungen, sollten aber vorne abgerundeter und ohne Lücken sein; auf einen ausgeprägteren Übergang zu den Geierfedern (Problem Kipplatschen) sollte speziell in diesem Farbenschlag mehr geachtet werden.

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isabell mit weissen binden isabell mit weissen binden

Bei den restlichen Weißbindigen (auf dem Toy-Stencil-Komplex basierend) muß bemerkt werden, daß es sich hierbei immer um Raritäten handelt, die nur von wenigen Spezialisten gespielt werden. Schnelle Erfolge sollten sich Anfänger nicht erhoffen und nur züchterisches Können, gepaart mit Geduld und Ausdauer, bringt einen mit vielen kleinen Zwischenschritten zum gesetzten Ziel. Die Schwarzen mit weißen Binden haben die letzten Jahre enorme Fortschritte gemacht, so daß die Größe, Standhöhe, Figur und Haltung weiter verbessert wurden, was die gezeigten Jungtiere sehr gut belegen. Für diesen Farbenschlag war es absolut vorteilhaft, daß sich die letzten Jahre immer mehr Züchter im In- und Ausland dieser Herausforderung angenommen haben und somit für eine breitere Zuchtbasis sorgen. Auch wenn an vielen Rasseeigenschaften, wie z.B. Vorderlänge oder Standhöhe, noch gearbeitet werden muß, ist es beachtlich gut gelungen den qualitativen Abstand zu den Einfarbigen weiter zu verringern. Die Farbe und die Binden, der auf Schauen gezeigten Tiere, sind nach dem derzeitigen Zuchtstand in Ordnung. Dieser Farbenschlag befindet auf dem absolut richtigen Weg!

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schwarz mit weissen binden

Rot mit weißen Binden stellt auf schmaler Züchterbasis die eindeutig schwierigste Farbvariante bei den Weißbindigen dar. Auf den Schauen zeigt sich die Mehrzahl der Tiere mit der gewohnt guten Farb- und Federqualität und faszinierenden Binden. Leider aber auch gepaart mit dem, ihnen eigenen, schlechten Wesen. Ansprechbare Tiere bringen ihre Schönheit (Blaswerk, Haltung, Standhöhe) eben besser zur Geltung und das könnte auch ein Grund für das Mauerblümchen-Dasein dieses Farbenschlags sein. Die Standhöhe sowie die Haltung konnten Jahr für Jahr weiter verbessert werden. An der richtigen Größe, dem Typ sowie besser ausgebildeten Latschen und Geierfedern ist züchterisch noch zu arbeiten. Dennoch hatte dieser Farbenschlag die letzten Jahre stetige Fortschritte zu verzeichnen.

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rezessiv rot mit weissen binden  rezessiv rot mit weissen binden

Bei den Gelben mit weißen Binden fehlt seit Jahren die Züchterbasis und selbst auf Sonderschauen waren diese nur selten zu bewundern. Gezeigte Highlights früherer Jahre sollten vom Genotyp vermutlich Rot-Isabelle gewesen sein. Erst seit 2001 ist in diesem Farbenschlag wieder mehr Engagement feststellbar und wurden seit vielen Jahren mal wieder auf der Hauptsonderschau gezeigt. Dabei hätten sich Züchter durch das Verdünnen der Roten mit weißen Binden in diesem vernachlässigtem Farbenschlag relativ leicht beweisen können! Der aktuelle Zuchtstand besticht durch sehr ansprechende Proportionen, feinen Figuren, typischer Haltung, faszinierender Farbe und schöner Binde. Die Federqualität ist für diesen verdünnten Farbenschlag beeindruckend und wird aktuell nicht mal annähernd von den Einfarbigen erreicht. Aber mehr Oberkropf, etwas mehr Standhöhe und ausgeprägtere Latschen- und Geierfedern dürfen auf dem Wunschzettel weiterhin vermerkt werden, um den qualitativen Abstand zu diesen weiter zu verringern.

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rezessiv gelb mit weissen binden rezessiv gelb mit weissen binden

Die Blauen mit weißen Binden sind in ihrer Entwicklung ähnlich wie die Schwarzen mit weißen Binden unterwegs, sie profitieren ebenfalls von der in den letzten Jahren vergrößerten Züchterschar, welche sich mit gutem Erfolg in diesem seltenen Farbenschlag engagiert. Die Spitzentiere verkörpern mit schlanken Körpern, passenden Proportionen und abfallender Haltung recht anschaulich den angestrebten Rassetyp und haben es von allen Weißbindigen am Besten geschafft, zum Pendant, hier „Blau mit schwarzen Binden “, aufzuschliessen. Abgesehen von nur wenigen Ausfällen, gelingt es sehr gut das saubere Taubenblau mit reinweißen durchgezogenen Binden zu kombinieren. Wünschenswert wäre speziell bei den Täubinnen etwas mehr Größe sowie mehr Standhöhe. Gute Fortschritte wurden auch bei der, früher stets bemängelten, Fußbefiederung erreicht, welche bei einigen Ausnahmetieren bis zum annähernden Ideal in den Latschen reicht.

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blau mit weissen binden  blau mit weissen binden